Aufzucht der Welpen

Die Welpen werden bei mir im Haus geboren. Sie werden im Haus und -- bei geeignetem Wetter -- auch im Garten aufgezogen. Gegebenenfalls werden auch kleinere Ausflüge in die nähere Umgebung unternommen. Neben der Gesundheitsvorsorge hat in dieser Zeit eine gute Sozialisierung für mich die oberste Priorität. Sie bildet die Grundlage für ein problemfreies Miteinander von Mensch und Hund.

 

Die aufregende und arbeitsreiche Zeit der Aufzucht gliedert sich für mich in 3 Phasen.


1. Phase: Pränatale Phase

Etwa eine Woche vor der Geburt wird die Wurfkiste im Wohnzimmer aufgestellt, damit die Hündin zur Ruhe kommen kann und sich in Ruhe auf die bevorstehende Geburt vorbereiten kann. Somit muss sich die Hündin nicht an einen neuen Ort gewöhnen, sondern kann ihren Wurf an einem ihr vertrauten Ort zur Welt bringen. Alle für die Geburt und die Aufzucht benötigten Dinge wurden besorgt und sind bereitgelegt. Laken, Handtücher ect. werden ein letztes Mal gewaschen und liegen in Reichweite. Auch alle wichtigen Aufgaben rund um Haus und Garten müssen jetzt schon erledigt sein und ein großer Vorrat an Lebensmitteln und Getränken beschafft worden sein -- denn  in den nächsten Wochen wird es für diese Dinge keine Zeit geben, da sich alles nur um die Welpen und die Mutterhündin drehen wird.

Von nun an schlafe auch ich im Wohnzimmer, damit ich die Geburt auf keinen Fall verpasse und sofort zur Stelle bin, wenn die Hündin oder die frisch geborenen Welpen mich brauchen.


2. Phase: Geburt &  Postnatale Phase

Normalerweise werfen Hündinnen ihre Welpen zwischen dem 61. und dem 63. Tag der Trächtigkeit. Während der Geburt leiste ich ihr Beistand, indem ich Ruhe ausstrahle und sie bei der Brutpflege unterstütze.

In der postnatalen Phase, die sich über die 1. bis 3. Lebenswoche der Welpen erstreckt, brauchen die Welpen noch viel Ruhe und es ist auch noch relativ ruhig im Haus. Die Mutterhündin erholt sich von der Geburt und kümmert sich um die Welpen. Sollten hierbei Probleme auftreten, bin ich jederzeit zur Stelle. Da die Welpen in den ersten beiden Wochen noch blind und taub sind, beschränkt sich ihr Lebensbereich zunächst nur auf die Wurfbox. Dies bleibt auch in der dritten Woche noch so, wenn sie bereits hören und ihre Augen sich öffnen, denn die ersten Gehversuche sind noch sehr wackelig.

Zu meinen Aufgaben zählen in dieser Zeit die Fürsorge für die Mutterhündin, Gesundheitskontrollen, Gewichtskontrollen, und das Sauberhalten der Wurfkiste bzw. des Welpenauslaufes.


3. Phase: Prägungsphase

Ab der 4. Lebenswoche werden die Welpen agiler und benötigen daher auch mehr Platz. Diesen bekommen sie nach und nach im Welpenauslauf zur Verfügung gestellt. Nun dürfen Sie auch die ersten Ausflüge in den hauseigenen Garten unternehmen. Je nach Jahreszeit und Wetterlage verbringen die Welpen mehr oder weniger Zeit in ihrem Garten-Auslauf, der den Welpen viele neue Eindrücke verschafft.

Alles, was der Welpe jetzt lernt, ist ausschlaggebend für seine weitere Entwicklung. Daher wird der Welpenauslauf -- egal ob drinnen oder draußen -- mit verschiedenen Reizen ausgestattet, um  den Welpen einen möglichst guten Start ins Hundeleben zu geben. Neben verschiedenen Spielsachen stelle ich den Welpen eine Wippe, eine Wackelbrücke, einen Kreisel, ein Bällebad, eine Wasser-Muschel und einen Tunnel zur Verfügung, die sie neugierig entdecken können. Natürlich kommen diese Dinge nur nach und nach zum Einsatz, um die Kleinen nicht zu überfordern. Auf diese Weise lernen sie immer wieder neue Dinge kennen, schulen ihren Gleichgewichtssinn (wichtig für's Autofahren) und lernen über wackelige, bewegliche oder Geräusche hervorrufende Untergründe zu gehen. Zudem lernen sie in dieser Zeit verschiedene Bodenbeschaffenheiten kennen, wie Fliesen, Pflastersteine, Rasen, Sand, Rindenmulch und Kieselsteine.

In dieser Zeit lege ich auch viel Wert darauf, dass die Welpen mit Alltagsgeräuschen konfrontiert werden. So können Sie sich an das Geräusch und die Bewegung des Staubsaugers, an den Fernseher, etc. gewöhnen. Eine selbst zusammengestellte Geräusche-CD soll die Welpen zusätzlich auf alltägliche Geräusche (z.B. Hupe, Sirene, LKW, Bus, ...)  in unserem Leben vorbereiten.

Darüber hinaus sollen die Welpen nun auch mit optischen Reizen konfrontiert werden: Flaggen, die im Wind wehen, Lichtreflektionen der Sonne, Wäsche, die bei schönem Wetter zum Trocknen rausgehangen wird, etc.

Ab der 4. Lebenswoche dürfen die Welpen auch neue Menschen -- jung und alt -- kennenlernen und dürfen Besuch von ihren neuen Familien bekommen. Um möglichst früh eine Bindung aufzubauen wäre es schön, wenn Sie "Ihren" Welpen jetzt regelmäßig besuchen würden. Dies erleichtert dem Welpen auch die Eingewöhnung im neuen Zuhause.


Abgabe

Im Alter von frühstens 8 bis 10 Wochen dürfen die Welpen zu ihren neuen Familien ziehen. Zu diesem Zeitpunkt sind sie mehrfach entwurmt, geimpft und gechippt. Sie erhalten den EU-Heimtierausweis und eine Ahnentafel des IHV e.V. Da diese Zeit für die Kleinen sehr aufregend ist, gebe ich meinen Welpenkäufern gerne ein kostenloses Starter-Paket mit. Somit müssen Sie nicht schon in den ersten Tagen der Eingewöhnung in einen Zoohandel fahren oder gar das Futter des Welpen umstellen.